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23 Articles

Zur Sichtbarkeit einer Organisation in SocialMedia

Ich möchte an den letzten Blogbeitrag anschliessen und weiter über das Thema “Sichtbarkeit” schreiben. Dabei möchte ich euch auf einen Artikel von Niels Brügger und Jürgen Ertel im März-Heft “Jugendarbeit und social networks” (ab Seite 5) aufmerksam machen. Die Autoren beschreiben darin, wie eine Stelle, die sich auf Social Media einlässt, auf verschiedenen Ebenen sichtbar wird. Bei jeder Aktion im Netz sollte man überlegen, wie diese von aussen wahrgenommen werden kann. Hier ein gutes und ein unglückliches Beispiel, auf die ich vor kurzem gestossen bin:

 

pos bspkaschiert

Der kritische Beitrag von Jugendlichen wurde kommentiert. Aus dem Kommentar kann man wichtige Arbeitsprinzipien der Stelle erkennen. Sichtbar wird eine Stelle, die für alle Jugendlichen offen ist, Kritik ernst nimmt, Probleme anspricht und Kontakt zu allen sucht.

Hier ein weniger gutes Beispiel:


bitte macht das foto wegverwischt

Dieser Dialog ist seit einigen Monaten so lesbar. Hier wird auch einiges sichtbar. Diese Jugendarbeitsstelle nimmt ihre Jugendlichen nicht ernst. Sie missachtet offensichtlich das Recht am Bild ihrer Klientinnen und bricht Unterhaltungen mit diesen unkommentiert ab. Nicht sichtbar ist, wie die Stelle „offline“ vorgegangen ist. Vielleicht haben sie sich in einem Gespräch darüber unterhalten und sind sich einig geworden. Online sichtbar ist aber was anderes. Zum Zeitpunkt, an dem ich diesen Screenshot gemacht habe, war der Tread 4 Monate alt. Was sind die Inhalte, die auf ein Profil gehören? Was braucht der User, damit er sich auf eurem Profil oder auf eurer Seite zurecht findet? In den nächsten Artikeln werde ich auf diese Fragen eingehen. Wenn ihr Beispiele oder Fragen habt, meldet euch ……….. 2012-03-27 – 11:57:45

Auch was man nicht sieht, sagt was aus

Sind Profile offen oder geschlossen? Wie schon gesagt, man kann nicht nicht kommunizieren. Nichts von sich preiszugeben oder sich nicht wirklich vorzustellen, sind auch Botschaften, die „eure“ User wahrnehmen. Ihr seid als öffentliche Institution auf einer öffentlichen Plattform vertreten und schliesst einen Teil dieser Öffentlichkeit aus. Dies kann bei der ausgeschlossenen Person einige Fantasien auslösen. Ausserdem zeigt es einen etwas unbeholfenen Umgang mit dem Medium. Ich will damit nicht sagen, dass alle Profile für alle offen sein müssen. Wenn sie aber geschlossen sind, sollte ersichtlich sein, warum das so ist. So lasst ihr keine Fragen und Fantasien aufkommen, sondern macht klar, was eure Überlegungen sind. Auch Jugendliche, die euch kennen, profitieren so von euren Überlegungen.
Wie schon an anderer Stelle in diesem Blog erwähnt, sollte jedoch im Minimum der Name und die Adresse der Institution und eine E-Mail-Adresse und eine Telefonnummer ersichtlich sein.
Der Grund, warum ihr euer Profil geschlossen haltet, könnt ihr in eines der Felder schreiben, die euch bei euren Infos zur Verfügung steht und als Einziges sichtbar machen.

2012-03-14 – 15:36:09

Die Chronik oder Timeline alles neu doch gleich

Ich bin bestimmt der tausendste Blogger, der über die Timeline schreibt. Ich möchte eigentlich nicht viele Worte verlieren, denn ausser der Optik hat sich nicht viel verändert. Wer Lust hat, in meiner FB-Vergangenheit zu graben, hat es jetzt einfacher als vorher, da er/sie jetzt einfacher an ältere Einträge gelangt als zuvor. Ich unterstütze den Gedanken, dass dieser Umstand eine positive Wirkung für die Sensibilisierung im Bezug auf die Privatsphäre und den Datenschutz hat. Lest dazu diesen guten Artikel.

Was bleibt, ist, dass man sich ein weiteres Mal an eine neue Optik gewöhnen muss. Eine wirkliche Neuheit ergibt sich allerdings bei der Chronik für die Seiten. Neu kann man auch mit einer Seite persönliche Nachrichten empfangen. So können jetzt auch Organisationen persönliche Nachrichten verschicken.

2012-03-08 – 21:13:24

Aussagen von Personen wirken besser als „Werbung“

Social Media ist keine Plattform für Werbung, auch wenn sie von vielen dazu genutzt wird. Auch in der kommerziellen Werbung auf FB kommt es nicht gut an, wenn Firmen „Werbebotschaften“ posten. Es werden Aussagen von Menschen verlangt. FB baut auf dem Prinzip der „Mund-zu-Mund-Propaganda“ auf. Die User und somit auch eure KlientInnen haben Interesse an eurer Meinung und nicht an anonymen Botschaften. Ein „ich freu mich auf….“ kommt besser an als „heute um 20.00 coole party im Treff“. Ob eine Party cool ist, entscheiden die BesucherInnen und nicht die VeranstalterInnen. Ob Eure Botschaften gelesen werden auch…

2011-12-12 – 19:22:59

Nichts unkommentiert lassen

Social Media ist die Einladung, mit euch in Kontakt zu treten. Ihr bietet euren Klienten/Klientinnen eine Möglichkeit, zu euch und eurer Arbeit Stellung zu nehmen. Wie unhöflich ist es denn da, keine Antwort zu geben? Zugegebenermassen sind nicht alle Kommentare oder Posts Fragen. Trotzdem ist es angebracht, auf alles eine Antwort zu geben. Ihr könnt euch für den Post bedanken, die Frage weiterreichen, nachfragen, ob andere das auch finden.
Oft werden unangenehme Kommentare gelöscht. Macht ihr das in der offline Welt auch so? Wenn Jugendliche etwas Unangenehmes fragen oder euch eine Unhöflichkeit an den Kopf werfen, dann dreht ihr euch kommentarlos weg? Wohl kaum, oder? Gebt ihr nicht eher Feedback, setzt Grenzen, erklärt, geht auf das Gesagte ein? Macht das auch, wenn solche Kommentare auf eurem FB-Profil oder in einem Gästebuch vorhanden sind. Ihr macht dann für alle sichtbar, wie euer Umgang mit solchen Situationen ist. Die Kommunikation über SocialMedia sollte euren Umgang mit euren Klienten widerspiegeln.
Ein Knackpunkt dabei ist der öffentliche Charakter der Kommunikation. Harte verbale Entgleisungen und/oder Beleidigungen von Jugendlichen sollten aus ihrem Interesse gelöscht werden. Macht den Jugendlichen bewusst, dass solche Kommentare, weil öffentlich zugänglich, verboten sind und, da sie schriftlich vorliegen, auch beweisbar sind. Solches könnte schon auf dem Inforeiter eures Profils vermerkt sein.
Wie geht ihr mit Kommentaren um? Habt ihr Erfahrung mit “bösen” Kommentaren?

2011-11-23 – 17:31:37

Spammen

Wie versprochen, behandle ich in den nächsten Wochen verschiedene Regeln zur Kommunikation auf SocialMedia. Die erste Regel lautet:

Nicht spammen!!

Eher falsch: Wenn ich dieses Facebook schon habe, dann nutze ich es auch. Ich verschicke die Einladung zu meiner Veranstaltung (natürlich ohne Foto, weil das braucht nur Zeit) an alle meine Kontakte. Dann poste ich es noch auf meinem Profil und schicke allen noch eine E-Mail mit einer Einladung. Eine Woche vor dem Anlass mache ich das ganze Prozedere noch einmal und poste noch Einladungen auf den Profilen der Jugendlichen und auf einem Profil in einer Gruppe, in der auch viele Jugendliche sind…. Uff, geschafft! Ist das jetzt gute Werbung?

Eher richtig: Ich überlege mir einen Plan, wie ich Veranstaltungen bekannt mache. Ich schaue kurz rein und mache mich ans Werk. Ich suche ein passendes, ansprechendes Bild für die Veranstaltung und erstelle diese. Wie mit den Mitgliedern der Veranstaltungsgruppe des Treffs besprochen, schicke ich ihnen die Einladung, damit sie diese selbst weiterleiten und empfehlen können. Ich selbst lade alle Jugendlichen ein, die sich über die Einladung freuen könnten. Da ich meine FB-Freunde in Gruppen organisiert habe, geht das total einfach. Und weil es sich um ein “Döggeliturnier” im” Jugi” handelt, muss ich meine Freunde aus Deutschland nicht auch noch einladen (das ist ein Wink mit dem Zaunpfahl!). Auf der Institutionsseite poste ich die Einladung auch (weil ich weiss, dass die Damen und Herren aus dem Vorstand, die da manchmal nachschauen, nur so mitbekommen, was bei uns alles läuft). Von meinem personifizierten Profil aus teile ich dann noch allen mit, dass ich heute die Preise für das Turnier besorgen gehe (Statusmeldung). Kurz vor dem Turnier teile ich noch allen mit, dass jetzt alles bereit ist und ich mich auf den Anlass freue.

Merkt ihr einen Unterschied? Denkt daran, dass ihr euch in der Lebenswelt der Jugendlichen bewegt. Diese ist nicht dazu da, möglichst einfach und schnell Werbung zu machen. Ihr macht euch so einen Namen als „Spammer“, und dann werden eure Beiträge viel weniger ernst genommen. Jugendliche schätzen, wenn sie den Menschen dahinter erkennen, der sich um eine egalitäre Kommunikation bemüht. Es hilft, sich einen Ablaufplan zu machen, wie man bei Veranstaltungseinladungen vorgeht. Besprecht die Vorgehensweise mit euren Klientinnen und Klienten. Gewinnt Jugendliche, die eure Anliegen verbreiten, denn “peer to peer” hat immer die bessere Wirkung!

2011-11-14 – 21:44:33

Der Einstig in Social Media

Man kann nicht nicht kommunizieren. Dies ist ein Axiom, das wir, glaube ich, alle kennen. Dieses gilt auch für die verschiedenen Bereiche von SocialMedia. Wenn ich auf Twitter aktiv sein will, muss ich mich mit der Art und Weise, wie Tweeds geschrieben werden, bekannt machen. Natürlich kann ich auf Facebook so kommunizieren, wie ich das möchte. Aber wie kommt das bei meinen Klientinnen und Klienten an? Wie nehmen es Jugendliche auf, wenn ich Kommentare auf meinem Profil erst zwei Wochen später – oder gar nicht – beantworte? Wie kommt es bei ihnen an, wenn ich mich kaum vorstelle und keine Fotos hochgeladen habe?

Facebook, Twitter und andere Plattformen haben längst eine eigene „Sprache“ entwickelt, die es zu lernen gilt. Als Teil des Ganzen steht es mir natürlich frei, an deren Entwicklung mitzuarbeiten. Doch ist meine Sicht, meine Gewohnheit, nur ein kleiner Teil vom Ganzen, und es braucht Fingerspitzengefühl, sich darin zu bewegen. Ihr wollt bei Jugendlichen ankommen und von ihnen verstanden werden? Ihr habt sogar den Anspruch, ihnen im Umgang mit Social Media eine Begleitung zu sein? Genau dazu gehört die Auseinandersetzung mit diesem Teil der Lebenswelt der Jugendlichen. In den nächsten Wochen gehe ich auf verschiedene Aspekte dieses Themas ein. Wie immer freue ich mich über Anregungen zum Thema…..

2011-11-07 – 09:46:11

Die Einführung von Social Media verändert eine Organisation

Unter diesem Titel werde ich in nächster Zeit Anregungen zur Einführung und Verwendung von Social Media in der Jugendarbeit von mir geben. Anhand der sieben Basisprozesse einer Veränderung (nach Trigon) sollen wichtige Aspekte einer solchen Veränderung angesprochen werden. Um die Spannung anzuheizen und euch das Googeln der sieben Prozesse abzunehmen, hier ein Vorgeschmack:

Der Diagnoseprozess
, fragt nach der Ausgangslage. Je mehr Wissen wir darüber haben, was uns zu einer Veränderung drängt, umso besser können wir die Veränderung planen. Warum glauben wir, SocialMedia brauchen zu müssen? Was fehlt? Was ist zu viel? Wer fordert etwas von uns? Wie wird gefordert? Wollen wir auf alle Forderungen eingehen? Können wir auf Forderungen eingehen? Haben wir einen eigenen Antrieb? Oder zwingt uns ein Umstand dazu?

Der Zukunftsgestaltungsprozess schaut voraus auf die Ziele und die Zielgruppen. Wir können uns da selbst Fragen stellen oder auf unser Umfeld zugehen. Wie stellen sich Jugendliche unseren Auftritt in Social Media vor? Wünschen sich Auftraggeber, Vereinsvorstand, übergeordnete Organisation etwas von uns? Was wollen wir erreichen? Wen wollen wir erreichen? Wie viele Ressourcen wollen wir einsetzen? Gibt es ein Vorbild, nach dem wir uns richten können? Wollen wir durch Social Media selber zu Wort kommen oder auch unsere Jugendliche zu Wort kommen lassen? Haben wir medienpädagogische Ziele, oder wollen wir einfach nur informieren? Dieser Prozess fordert euch zum Träumen auf. Eine Methode der Zukunftsgestaltung, die mir sehr gut gefällt, die Spass macht und dabei gute Resultate bringt, ist die Zukunftspressekonferenz; ich stelle mir vor, eine Pressekonferenz auszurichten. Als Vertreter der Stelle informiere ich über unseren Social-Media-Auftritt. Die Einführung ist längst vorbei, und wir nutzen SocialMedia erfolgreich. Stolz treten wir also vor die Medien und berichten. Hört euch gegenseitig zu und nehmt das Genannte als potentielle Zielsetzungen zur Weiterarbeit.

Es folgen noch:
Der Lernprozess
Der Informationsprozess
Der Umsetzungsprozess
Der psychosoziale Prozess
Der Change Management Prozess

2011-10-11 – 21:19:04