Mobile Jugendarbeit ist da unterwegs, wo sich Jugendliche treffen, sei es im öffentlichen oder halböffentlichen Raum. Je nach Ausrichtung der Stelle hat sie eher animatorische (Freizeitgestaltung/Projektunterstützung) oder sozialarbeiterische (Beratung/Unterstützung bei der Lebensbewältigung) Ziele. Ihre Wirksamkeit zieht sie aus ihrer Nähe zur Lebenswelt der Jugendlichen und einer Beziehung auf Augenhöhe mit ihrem Klientel. Die Jugendlichen erleben die Begleitung eines Erwachsenen, ohne dass dieser ihnen etwas zu sagen hat. Die Fachkraft erhält einen einmaligen Zugang, da sie gegenüber den Jugendlichen keine Regeln durchsetzen muss.
In den letzten Jahren entstanden viele Angebote unter dem Namen „Mobile Jugendarbeit“. Einerseits erreichten diese viel, andererseits gab es nach den vielversprechenden Vorstellungen über die Wirksamkeit der Methode eine Ernüchterung. Zeitweise als „Wundermittel“ proklamiert, mussten viele Stellen erkennen, dass das Draussen-Sein der Fachkräfte kein Garant für die Wirksamkeit der Arbeit ist. Hinter dem Begriff „Mobile Jugendarbeit“ steht eine ausgefeilte Methodik mit einigen Kniffen, die zu beachten sind, damit die Arbeit erfolgreich wird.
Wir haben schon in Basel, Winterthur, Luzern, Biel, Zürich, Baden und Aarau aufsuchend gearbeitet. An verschiedenen Stellen waren wir massgeblich am Aufbau der „Mobilen Jugendarbeit“ beteiligt. Dies erforderte eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema, die wir auch durch Weiterbildungen u.a. in Deutschland ergänzten. Die Quintessenz unserer Erfahrungen, Erfolge und Misserfolge fliessen seit 2009 u.a. in das Fachseminar „Aufsuchende Soziale Arbeit im öffentlichen Raum“ an der Fachhochschule Nordwestschweiz ein. Zudem sind wir im gesamten deutschsprachigen Raum an verschiedenen Instituten (z.B. Institut für Jugendarbeit Gauting/München) zu dieser Thematik als Dozierende tätig.