Tag-Archiv: Medienkonsum von Kindern

Von einigen Fachpersonen, besonders von Philippe Wampfler, wurde das Thema der aktuellen Kampagne von Pro Juventute zwar begrüsst, die Machart indes kritisiert. Wir würden in die ‚Dualismusfalle‘ tappen oder gar bewusst den Dualismus propagieren. Die eingebrachte Definition für „Digitalen Dualismus“ lautet folgendermassen: „Digitaler Dualismus bezeichnet die Haltung, dass der Cyberspace oder die virtuelle Welt und die sinnlich erfassbare, reale Welt einen Gegensatz bildeten. Der Digitale Dualismus ist eine verbreitete Überzeugung, die auch die mediale Berichterstattung zu Social Media prägt, wird aber von spezialisierten Soziologinnen und Soziologen abgelehnt.[1]“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Digitaler_Dualismus) Vorab: Als Verantwortlicher für das Thema Medienkompetenz bei Pro Juventute sehe ich mich als ‚Brückenbauer‘ zwischen der jugendlichen Lebenswelt und derjenigen der Erwachsenen. Ähnlich wie zu meiner Zeit, als ich in der Offenen und Mobilen Jugendarbeit tätig war, ist dies eine meiner Hauptaufgaben bzw. eines meiner Ziele. Mein jetziger Fokus ist der Bereich „Medienkompetenz“ und da ist einer der Wichtigsten Übersetzungsleistungen, mit…

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Die Kinder wollen gerne an einem Ort Ferien machen, wo Rambazamba und immer was los ist, die Eltern wollen dorthin, wo sie Ruhe finden und Zeit mit ihrer Familie verbringen können. Gewöhnlich setzen sich die Eltern durch und die Jugendlichen und Kinder finden sich in einem Kaff wieder, in dem nichts los ist. Nach dem die Junioren ein bisschen geschmollt haben, bleibt ihnen nichts anders übrig, als halbherzig die Zeit mit ihren Eltern abzusitzen und zu warten, bis sie wieder mit ihren Freunden zusammen sein können. Die Entwicklung digitaler Medien macht heute den Eltern einen Strich durch die Rechnung. Die Jungen haben ihr Handy dabei und erfreuen sich, dem so ermöglichten Kontakt mit ihren Peers. Den Eltern bringt es den Frust und die Erkenntnis, dass ihre Kinder sich Tolleres, als die Zeit mit ihnen bei einem Spaziergang, vorstellen können. So verbringen sie die Ferien lieber im Haus, denn dort gibt…

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Aktuell findet online eine kleine Diskussion um die Aktualität über und die Dringlichkeit von Sexting statt. Solche Diskussionen sind sehr wichtig. Nur, wenn über Themen diskutiert wird, kann auch dazu sensibilisiert werden. Gibt es Sexting? Was ist daran schlimm? Und braucht es Aufklärung? Jugendorganisationen wie Pro Juventute und ihre Partner setzen sich seit langem für die Förderung der Medienkompetenz ein, informieren über mögliche negative Folgen von Sexting und zeigen Opfern vom Missbrauch von Sexting und Cyber-Mobbing, wo sie Hilfe finden. Vor einigen Tagen antwortete der Blogger Philippe Wampfler dem Newsportal Watson auf Fragen zum Thema Sexting.  Es ist erfreulich zu lesen, dass er mehrheitlich jene Empfehlungen bezüglich des Umgangs mit Sexting weitergibt, die Pro Juventute seit längerem empfiehlt. Er hat gleichzeitig auch seine Meinung kundgetan bezüglich der Aufklärungsarbeit von Pro Juventute und der Berichterstattung darüber. Das Newsportal hebt eine einzelne Aussage als Titel hervor “Das Thema Sexting wird ausgeschlachtet und dramatisiert”. Diese Aussage löste…

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Ein Thema, das immer zur Sprache kommt, sind Regeln. Eltern wünschen sich Vorgaben, an die sie sich halten können. Wie lange darf mein Kind vor dem Bildschirm sein? Ab wann soll es ein Handy bekommen? Wann ist ein FB-Profil zu eröffnen? Ich und die meisten anderen, die im Bereich Medienkompetenz arbeiten, sind sich einig, dass es für diese Fragen keine klaren Antworten gibt. Ich nenne immer drei Gründe, warum es schwierig ist: 1)      Jeder Mensch ist anders hinsichtlich seines Charakters, seiner Entwicklung und seiner Neigungen. Dies macht es unmöglich zu sagen, ab welchen Alter jemand für was bereit ist. Ist das Kind risikofreudig und vertraut es sofort jedem und jeder, braucht es andere Regeln als bei einem zurückhaltenden ängstlichen Kind. 2)      Erziehungsstile sind so verschieden wie es auch die Eltern sind. Wie viel Schutz braucht ein Kind? Will man es in einer behüteten Welt aufwachsen lassen oder bereits früh an „die…

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Bei jeder Begrüssung an einem Elternabend erwähnen Veranstalter den tiefen Graben zwischen dem Wissen der Jugendlichen und dem Unwissen von uns Erwachsenen und wie schwierig es sei, mit dem Wissen der Jugendlichen mitzukommen. Am liebsten steige ich darauf mit folgender Fragen ein; Wer hat ein Handy in der Tasche? (in der Regel alle) Wer hat zwei Handys dabei? (in der Regel einige) Wer hat das Handy ausgeschaltet? (alle ;)) Wer hat das Handy so eingestellt, dass er/sie mitbekommt, wenn der Babysitter anruft (fast alle). Wer hat das Handy ganz ausgestellt, weil er weiss, das er sonst ständig abgelenkt ist (einige). Dann bestärke ich die anwesenden Eltern darin, dass sie bereits über Medienkompetenz verfügen. Ich weise darauf hin, wie oft Medienkompetenz mit dem Bedienen und Benutzen möglichst vieler Anwendungen verbunden ist. Ich unterstütze die Eltern in den Bereichen der Medienkompetenzen, in denen sie stark sind, zum Beispiel, dass sie sich und die Situation…

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