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Medienkompetenz

Bei jeder Begrüssung an einem Elternabend erwähnen Veranstalter den tiefen Graben zwischen dem Wissen der Jugendlichen und dem Unwissen von uns Erwachsenen und wie schwierig es sei, mit dem Wissen der Jugendlichen mitzukommen.

Am liebsten steige ich darauf mit folgender Fragen ein; Wer hat ein Handy in der Tasche? (in der Regel alle) Wer hat zwei Handys dabei? (in der Regel einige) Wer hat das Handy ausgeschaltet? (alle ;)) Wer hat das Handy so eingestellt, dass er/sie mitbekommt, wenn der Babysitter anruft (fast alle). Wer hat das Handy ganz ausgestellt, weil er weiss, das er sonst ständig abgelenkt ist (einige). Dann bestärke ich die anwesenden Eltern darin, dass sie bereits über Medienkompetenz verfügen.

Ich weise darauf hin, wie oft Medienkompetenz mit dem Bedienen und Benutzen möglichst vieler Anwendungen verbunden ist. Ich unterstütze die Eltern in den Bereichen der Medienkompetenzen, in denen sie stark sind, zum Beispiel, dass sie sich und die Situation einschätzen können, die Notwendigkeit von Mediennutzen kritisch hinterfragen und sie sich, wo nötig, disziplinieren oder Freiraum schaffen. Dies sind wichtige Bestandteile von Medienkompetenz. Diesen Umgang mit Medien zu lernen geht oft verloren.

Manchmal erzähle ich an dieser Stelle von Telefongesprächen mit Jugendlichen aus meiner Zeit als Jugendarbeiter, zum Beispiel, dass sie mich mit ihren Smartphones anriefen, aber es nicht schafften, sich angebracht (mit Namen) zu melden und zu formulieren, was sie von mir wollten. Der simple Ablauf (Begrüssung; sicherstellen, dass man weiss, wer am Apparat (haha, wer sagt heute noch Apparat?) ist; das Formulieren des Anliegens), der für uns Erwachsene eine Gewohnheit ist, müssen viele Jugendliche noch lernen. Ich erinnere daran, dass auch dieser Umgang und die Anpassung an gesellschaftliche Gepflogenheiten gelernt werden müssen. Hier sind die Eltern gefragt, weil diese hier den Wissensvorsprung haben und darum ihre Jungendlichen in deren Mediennutzung kompetent begleiten können.

Zur Sichtbarkeit einer Organisation in SocialMedia

Ich möchte an den letzten Blogbeitrag anschliessen und weiter über das Thema “Sichtbarkeit” schreiben. Dabei möchte ich euch auf einen Artikel von Niels Brügger und Jürgen Ertel im März-Heft “Jugendarbeit und social networks” (ab Seite 5) aufmerksam machen. Die Autoren beschreiben darin, wie eine Stelle, die sich auf Social Media einlässt, auf verschiedenen Ebenen sichtbar wird. Bei jeder Aktion im Netz sollte man überlegen, wie diese von aussen wahrgenommen werden kann. Hier ein gutes und ein unglückliches Beispiel, auf die ich vor kurzem gestossen bin:

 

pos bspkaschiert

Der kritische Beitrag von Jugendlichen wurde kommentiert. Aus dem Kommentar kann man wichtige Arbeitsprinzipien der Stelle erkennen. Sichtbar wird eine Stelle, die für alle Jugendlichen offen ist, Kritik ernst nimmt, Probleme anspricht und Kontakt zu allen sucht.

Hier ein weniger gutes Beispiel:


bitte macht das foto wegverwischt

Dieser Dialog ist seit einigen Monaten so lesbar. Hier wird auch einiges sichtbar. Diese Jugendarbeitsstelle nimmt ihre Jugendlichen nicht ernst. Sie missachtet offensichtlich das Recht am Bild ihrer Klientinnen und bricht Unterhaltungen mit diesen unkommentiert ab. Nicht sichtbar ist, wie die Stelle „offline“ vorgegangen ist. Vielleicht haben sie sich in einem Gespräch darüber unterhalten und sind sich einig geworden. Online sichtbar ist aber was anderes. Zum Zeitpunkt, an dem ich diesen Screenshot gemacht habe, war der Tread 4 Monate alt. Was sind die Inhalte, die auf ein Profil gehören? Was braucht der User, damit er sich auf eurem Profil oder auf eurer Seite zurecht findet? In den nächsten Artikeln werde ich auf diese Fragen eingehen. Wenn ihr Beispiele oder Fragen habt, meldet euch ……….. 2012-03-27 – 11:57:45