Zwei Tägiges SEMINAR

Hiermit möchte ich auf ein Seminar von meinem geschätzten Kollegen Mohamed Zakzak aufmerksam machen. Er ist zertifizierter Anti-Aggressivitäts-Trainer, Traumapädagoge und systemischer Berater.

Themenschwerpunkte:

Interkulturelle Konflikte in einem islamischen und Clanstrukturellen Kontext. Wahrnehmung, Sensibilisierung und Handlungsstrategien.

Die Fortbildung besteht aus 2 Bausteinen:

  1. Herkunft, starre Familienstruktur, Gewaltaffinität und Ehre – Informationen über die kulturellen und subkulturellen Werte und Normen.
  2. Vermittlung von Handlungsstrategien deren Subkulturen.

Für das soziale Zusammenleben birgt dies ebenso Potentiale wie Konflikte. Insbesondere in Behörden, Unternehmen und Institutionen, in denen Menschen zusammenarbeiten und aufeinander angewiesen sind, wird dies immer wieder deutlich. Wertvorstellungen, Erwartungen und Motive von Personen verschiedener kultureller Hintergrunde treffen hier täglich aufeinander. Das Bedürfnis, sich tolerant gegenüber Mitmenschen zu zeigen, vermischt sich dabei nicht selten mit einer tiefen Verunsicherung darüber, dass gewohnte Muster der Kommunikation nicht mehr zu funktionieren scheinen.

Zugleich häufen sich die Debatten über islamistische Bestrebungen und einhergehende Radikalisierungsprozesse. Damit steigt auch die Sorge, Verhaltensweisen, die möglicherweise auf bedrohliche Entwicklungen hindeuten, zu übersehen. Wie bewerte ich es, wenn mein Gegenüber mir den Handschlag verweigert? Wie gehe ich mit Heranwachsenden um, die in der Klasse plötzlich einen ideologischen Monolog halten oder mit Auszubildenden, die ihre Kollegen in drängender Form zu einem gottgefälligen Leben anhalten?

Anhaltend und immer wieder stehen Familienclans aus dem Libanon im Verdacht, Delikte zu begehen: Raub, Geldwäsche, Zuhälterei, Drogen- und Waffenhandel oder illegales Glücksspiel. Clankriminalität gilt demnach als eine Unterform der Organisierten Kriminalität und wird seitens des BKA als „Straftaten durch Angehörige ethnisch abgeschotteter Subkulturen“ beschrieben. Die als Clankriminalität erkannten Straftaten nehmen zu.

Mein Konzept soll dazu dienen, dem Helfersystem, das sich mit solchen Familienstrukturen auseinandersetzt, einen besseren Einblick in solche Herausforderungen zu geben und dadurch einen professionellen Umgang und Handlungssicherheit in Konflikten zu gewährleisten. Folgende Inhalte, Informationen, Wissen und Handwerkszeuge werden bei der zweitägigen Fortbildung den Helfer*innen vermittelt:

Seminarinhalte Tag 1:

  • Eine Einordnung des Islamismus: Von den grauen Wölfen bis zum Neosalafismus
  • Muslimische Lebenswelten im deutschsprachigen Raum: Einstellungen und Erfahrungen in Familien, Cliquen, Arbeitswelt
  • Antisemitismus und Verschwörungstheorien unter muslimischen Jugendlichen
  • Menschen mit Fluchthintergrund: Interkulturelle Fallen, Integrationspotentiale und Konflikte
  • Islamophobie und Islamfeindlichkeit in Deutschland/Schweiz
  • Vielfalt in der Einwanderungsgesellschaft
  • Haltung und Umgang mit Nicht-Wissen, Mehrdeutigkeit und Unsicherheit
  • Umgang mit stark differierenden Kommunikationsmustern und unbewussten Orientierungen
  • Interkulturelle Kommunikation in Institutionen
  • Analyse und Lösungsansätze bei Wertekonflikten

Seminarinhalte Tag 2:

  • Der Bürgerkrieg im Libanon und die Auswirkungen auf die Familienclans
  • Das Thema Traumatisierung und Flucht
  • Die Herkunft der Familienclans: Aus welchen Stadtteilen sie im Libanon bzw. in Beirut kommen und welche Stellungen sie dort haben
  • Die 26 unterschiedlichen Ethnien im Libanon
  • Lebenswelt und Erziehung der arabischen Kultur
  • Familienstruktur: Welche Stellung und Bedeutung haben die Familien in der libanesischen bzw. arabischen Gesellschaft?
  • Ehre: Woher kommt das Wort Ehre und was bedeutet es für die Familienmitglieder?
  • Patriarchat: Die Macht der älteren Familienmitglieder – Stellung der Frau in Clan-Familien
  • Zusammenhalt innerhalb der Familie: Wer abtrünnig wird, der wird ausgestoßen oder eliminiert
  • Außergerichtliche Vermittler bei Konflikten, deren Bedeutung und geschichtlicher Abriss
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Mohamed Zakzak(Diplom-Sozialarbeiter, Studium der sozialen Arbeit) stammt ursprünglich aus dem Libanon. Er ist 1989 als unbegleiteter Flüchtling nach Deutschland gekommen. Er ist zertifizierter Anti-Aggressivitäts-Trainer, Traumapädagoge und systemischer Berater. Zudem ist er zertifizierte Fachkraft für Kinderschutz. Mohamed Zakzak verfügt über vielfältige Berufserfahrung in der Jugendhilfe, er arbeitet intensiv mit den Themen „Clankriminalität“ und mit delinquenten Jugendlichen.

Er berät und begleitet Fachkräfte und Teams in der Jugendhilfe sowie im schulischen Kontext zum Themen-Schwerpunkt „Radikalisierung und delinquentes Verhalten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der arabischen und islamischen Welt“. Für ihn ist es besonders wichtig, die Gestaltung und Entwicklung von Präventionsstrukturen in Einrichtungen und Organisationen zu implementieren.

Für weitere Informationen wenden Sie sich an Hartmann@kopf-stand.org.